Deutschland, 2025 nach Christus

Welche EU-Länder stigmatieren ihre Bankkunden?

"Deutsche Sparkassen diskriminieren Menschen mit 11er-Guthabenkonten.

Der DBG-Hamburg nennt diese Praktiken menschenverachtend."


Datenschutz in Deutschland? Stell Dir folgende Situation vor: Jede Kassenkraft kann beim Bezahlvorgang Deinen gesellschaftlichen Status nur an Deiner Kontonummer erkennen, die logischerweise auf Deiner Kontokarte steht. Das gibt es nicht? Doch, in Deutschland gibt es das seit circa 1997. Besonders schlimm: Die Sparkasse soll ihre unmenschlichen Praktiken auch in 2025 immer noch nicht geändert haben, obwohl sie in den Medien versprochen hat, das zu ändern.

"Diskriminierung von Bankkunden in allen EU-Ländern?"

Wir deckten den Skandal in der Freie und Hansestadt Hamburg im Jahre 2006 bei der größten deutschen Sparkasse auf. Die Hamburger Sparkasse (HASPA) hat sich vor 2006 ein unglaublich bösartiges System ausgedacht, wie sie mit speziellen  11er Kontonummern alle Kunden von Guthabenkonten für Jeden erkennbar machen kann, die das System kennen. Die stigmatisierenden und diskriminierenden Kontonummern der Sparkasse beginnen mit der Zahlenfolge  11.

Anfangs sprach die HASPA von 9000 Konten, die mit der Zahlenfolge 1199 beginnen. Aber es soll sich um alle Guthabenkonten handeln, die mit der 11 beginnen. Somit sprechen wir in Deutschland von circa 1 Millionen diskriminierender 11er-Guthabenkonten, die es bei der Sparkasse geben soll, so ein Bankeninsider. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass es das System in allen EU-Ländern geben soll. Es braucht Aufklärung europaweit.

So funktioniert das böse System der Sparkasse:

Bei der Sparkasse sind die ersten beiden Ziffern einem Stadtteil zugeordnet, in dem die Kundschaft wohnt. Nehmen wir fiktiv die Großstadt "Irgendwo". Im Stadtteil Barmbek beginnt die Kontonummer fiktiv mit den Anfangsziffern 23. Gehen wir in den benachbarten Stadtteil Jenfeld, dann wären die Anfangsziffern in der Kontonummer mit 24 beginnend, der Ortsteil Steilshoop hätte fiktiv die Anfangszahlen 25. Gehen wir weiter in den Norden, ändern sich die Zahlen in der nächsten Schrittfolge.

So hat jeder Stadtteil oder jede kleine Stadt zwei Anfangszahlen. Das ist auch schon leicht verwerflich, aber nicht unbedingt als Diskriminierung zu werten, obwohl so mancher Stadtteil in Deutschland eher negativen Charakter hat, was man auch an der Kontonummer erkennen kann. Ein klares Stigma.

Die menschenverachtende Diskriminierung:

Bei den Guthabenkonten ist das aber ganz anders, denn dort stehen immer (!!!) die beiden Zahlen 11 am Anfang einer Kontonummer, natürlich auch auf der Kontokarte. Und diese besondere Art der der Kennzeichnung von Kontonummern ist nicht nur eine klare Stigmatisierung, sondern auch eine klare Diskriminierung einer bestimmten Kundengruppe. Es ist eine besondere Kundengruppe, die nur ein Guthabenkonto besitzt. Auf diesen speziellen Konten haben die Kunden eingeschränkte Rechte, was fast immer bedeutet, dass diese Person einen defizitären Charakter hat, so wie es in der Bankersprache heißt.

Defizitärer Charakter: Das sind Interna im Bankenwesen. Umgangssprachlich heißt das, dass Personen mit einem 11er-Konto bei der Sparkasse nur ein Guthabenkonto haben, mehrheitlich finanzschwach oder sozialschwach sind oder nur über eingeschränkte Geldmittel verfügen. Das können Empfänger von Sozialhilfen oder Bürgergeld sein, aber auch Schüler, Studenten, Geringverdiener, Aufstocker, Senioren mit kleinen Renten, Asylanten, aber auch verschuldete Menschen mit einer negativen SCHUFA-Auskunft. Guthabenkonten sind kein vollwertigen Konten, die auch mal gelegentlich mit ein paar EUros überzogen werden könnte.

"Viele Bewerbungen könnten abgelehnt werden."

Wenn ein Arbeitnehmer seinem potentiellen Arbeitgeber bei einer Bewerbung im Personalfragebogen eine Kontonummer der Sparkasse angibt, die mit der Stigma 11 beginnt, weiß die Personalabteilung schon vorab, welchen gesellschaftlichen Status die potentielle Arbeitskraft haben könnte. Das könnte einem Bewerber die Chance auf eine neue Arbeitsstelle nehmen, da der neue Arbeitgeber die Vermutung hat, dass der potentielle Arbeitnehmer vielleicht verschuldet ist. Wenn es um eine Position geht, bei der an einer Kasse Geldgeschäfte abgewickelt werden, ist eine Einstellung oftmals nicht gegeben.

Aber auch jede Art von Geldgeschäften, bei dem die Kontonummer oder Kontokarte vorgelegt werden muss, zum Beispiel im Fitness-Center, beim Abschluss jeder Art von Verträgen, könnte das Gegenüber sofort erkennen, dass die betreffende Person lediglich ein 11er-Guthabenkonto hat. Durch die IBAN werden die 11er-Konten mittlerweile optisch "verschleiert", aber Insider erkennen die 11er-Guthabenkonten auch weiterhin. "Die Diskriminierung wäre nicht gestoppt."

"Gibt es das System in allen EU-Ländern?"

In 2025 bekamen wir von unserem Bankeninsider den Hinweis, dass es die gleichen Praktiken der deutschen Sparkassen in allen EU-Ländern geben soll. Nach ersten Recherchen konnte ich zuerst in Österreich konstatieren, dass es dort ebenfalls 11er-Konten bei der Sparkasse gibt, die dort Erste Sparkasse heißt. Ist das Zufall? Unser nächster Stepp ist, Finanzministerien, Medien und Parteien in allen EU-Länder anzuschreiben und per Videobotschaft in den Social-Media anzutickern, um überprüfen zu lassen, ob die Sparkassen in anderen EU-Ländern genauso menschenverachtend mit ihren "defizitären Kunden" umgehen und ob diese dort auch bösartig stigmatisiert und diskriminiert werden.

Die Vermutung liegt sehr nahe, dass besonders die neuen EU-Länder betroffen sein könnten, die im Zuge der EU-Erweiterung in die EUropäische Union "integriert" wurden. Als die ehemaligen osteuropäischen Länder in die EU aufgenommen wurden, hatten sie alle kein gut funktionierendes, einheitliches Bankensystem. Hier war es der EU-Kommission wichtig, dass im Zuge der EUropäisierung zuerst die Sparkassen als öffentlich-rechtliches Organ in allen EU-Ländern aufgebaut werden, die natürlich alle intern vernetzt sind. Da kann man doch sehr gut auch die bösartigen Stigma-11-er-Konten einfügen. "DAS wäre Überwachung."

Sparkasse wollte den Skandal vertuschen

Volker, der Mitinitiator der NGO 7world deckte den Sparkassen-Skandal 2006 zuerst in Hamburg auf. Dass dieses bösartige System in ganz Deutschland und nach aktuellen Recherchen auch für andere EU-Länder gelten soll, war anfangs nicht zu erwarten. Mit zwei Insidern aus der Bankenbranche und aus einem Jobcenter konnte Volker zusammen mit einer Gruppe Arbeitslosen vor einer HASPA-Filiale recherchieren, dass alle Empfänger von Sozialhilfe, Hartz4 und Bürgergeld, nur Leistungen in Hamburg bekommen, wenn solche Leistungen auf ein 11er-Guthabenkonto der HASPA überwiesen werden können. "Kontokontrolle pur."

Warum wollte die Sparkasse den Skandal vertuschen?

Die Sparkasse hatte 2006 alles versucht, damit die Medien in Hamburg nicht über den Skandal berichteten. Zuerst interessierte sich kein Medieum für den Vorgang, den ich anfangs nur telefonisch vortrug. Dass lag daran, dass die Hamburger Sparkasse (HASPA), als größte deutsche Sparkasse, eine börsenorientierte Aktiengesellschaft ist, die sich quasi "selbst gehört". Die HASPA unterhält den sogenannten HASPAX, eine Hamburger Börse. Und in dem sind viel weltweit agierende, hochkarätige Unternehmen vertreten. Viele Experten halten dieses System für sehr fraglich.

Wenn man sich die enorm starken Unternehmen im hauseigenen Börsenportfolio HASPAX ansieht, wird einem zahlenmäßig schwindelig, so viel Kapital ist dort gebunden. Eine Aktiengesellschaft kann man relativ schnell ins Trudeln bringen, wenn herauskommen würde, dass der Verwalter des Kapitals finanz- und sozialschwache Menschen stigmatisiert. DAS wollte die Haspa verhindern.

"Hamburg ignorierte den Vorgang, also ab nach Berlin."

Es war anfangs für mich unmöglich, in Hamburg eine Zeitung zu finden, die sich für den Vorgang interessierte. Also telefonierte ich in der Medienwelt herum und bekam in Berlin einen Kontakt zu einem Linken-Magazin. Und genau dieses Magazin brachte den Stein endlich ins Rollen. Das Medium schrieb den ersten Bericht, danach riefen im Minutentakt die Reporter anderer Medien aus Hamburg bei mir an, die dann einen Tag später berichteten. Hamburger Abendblatt, die Hamburger Morgenpost (MOPO), viele Online-Magazine, der DGB-Hamburg, auch Radio Hamburg berichtete.

Die BILD hatte auf ihrer letzten Seite nur einen sehr kleinen, enttäuschenden Bericht geschrieben. Warum? Die Bild, die laut Studie gar keine Zeitung ist, gehört zur Axel-Springer-Gruppe. Und die ist im HASPAX dotiert. So geht Kapitalismus. Was ist Kapitalismus? Kapitalismus ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Ganz einfach.

Fragen an die Sparkasse, Stellungnahme erbeten:

Die Pressestelle der HASPA kann meinen Namen mit Sicherheit nicht mehr lesen, dennoch gibt es noch Fragen zur Sache:

1.) Hat die Sparkasse, auch die HASPA, das in 2025 gegebene Versprechen in den Medien eingehalten, die 11er-Konten abzuschaffen?

2.) Wir haben die Info, dass es ähnliche Stigma-Systeme der Sparkasse auch in anderen EU-Ländern geben soll. Stimmt das?

3.) Ist der Sparkasse bewusst, was die bösartige Stigmatisierung von Kunden mit ihnen psychisch macht? Wo ist die Empathie der Sparkasse?

Erwartungsgemäß gibt es auch diesmal wieder keine Stellungnahme der Sparkasse. Viele deutsche Unternehmen sind unkommunikativ, schweigen lieber zu ihrem bösartigen Tun oder drohen sofort mit strafbewährten Unterlassungsklagen. DAS wäre aus marketingstrategischer Sicht gar nicht schlimm, denn wir nutzen die viel effektiveren Social-Media, um die Menschen in Deutschland aufzuklären. "Und Social Media schweigen bekanntlich niemals."

"So einfach entsteht in Deutschland wiederholt Wut & Frust,

die in Hoffnungslosigkeit & Gewalt im Volk umschlägt."

Eigenes Zitat:

"Den Charakter einer Bank erkennt man daran,

wie sie mit allen ihren Kunden umgeht."

Monika & Volker * NGO 7world